Meine Freunde Serafino

In Argentinien, unter Pinien

So fing alles an: Serafino mit dem
von Bobby geliehenen Riesenkoffer …

… da sah er seine schönen Linien! Heute will ich Euch endlich mal wieder etwas von Serafino erzählen. Ja, mein Freund Serafino ist in Bärenkreisen als formidable Lästerquelle bekannt und geschätzt. Und noch im Frühsommer hatte er sich zu Liebesdingen unmissverständlich geäußert: „Was ist der Unterschied zwischen gutem Sex und wahrer Liebe? Ganz einfach, guten Sex gibt es.“ Aber in seinem letzten Urlaub passierte dem Serafino genau das, was ich dem alten Spötter so sehr gegönnt, ja von ganzem Herzen gewünscht hatte: Er verliebte sich unsterblich und mit ganzer Bärenseele in den wahrscheinlich schönsten Teddy von ganz Argentinien.

Im Botanischen Garten von Buenos Aires. Eine Pinie ist das aber nicht … (Foto: davidoff-reisen.blogspot.com)

Im Botanischen Garten von Buenos Aires im Stadtteil Palermo (dies für Skeptiker, die behaupten, es gäbe doch überhaupt keine Pinien in Argentinien!) liefen sich Serafino und Timo über den Weg. Im hellsten Sonnenschein schlug der Blitz ein, und die Liebe, obwohl vollkommen, fiel hin. Um Serafino war es geschehen, er war hin und weg. Am Abend lernte er in der Teddybar seinen gerade entdeckten Schatz näher kennen. Bärentango bis zum Morgengrauen, und sicher auch noch andere gymnastische Übungen in der argentinischen Hitze der Nacht. Uns Daheimgebliebenen schickte Serafino in den folgenden Tagen jedenfalls rosarote Ansichtskarten, auf denen nur Sätze standen wie „Schöner als die schnöden Triebe, ist doch die große, wahre Liebe“, „Ich hab vielleicht so’n Feeling, alles groovt hier!“ oder „Hier gibt es viele Schmetterlinge. Die meisten in meinem Bauch.“ Am besten gefiel mir: „Timo ist wieder handgreiflich geworden. Was für eine zärtliche Massage!“ Wir Bären in Bayern kannten den Serafino beinahe nicht wieder!

Aber plötzlicher als plötzlich war Serafinos Traum vorbei. Wir wissen bis heute nicht, warum. Ob vielleicht der Argentinier eines Tages den Stier raushängen ließ? Wie auch immer, früher als erwartet brachte die Bärline den Serafino nach Hause zurück. Und so fand er selbst seine letzte Ansichtskarte aus Buenos Aires in unserem Briefkasten: „Blondes Fell und braune Augen, denkt bloß nicht, der tät was taugen!“ Nur gut, dass sich mein Freund nie lange unterkriegen lässt: Für die nächsten Jahre plant Serafino bereits zwei Urlaubsreisen nach Bärbados und zu den Bärmuda-Inseln.