Meine Freunde Worte im Wind

Ich wünsche Euch frohe Weihnachten!

Liebe Freunde, ich wünsche Euch von ganzem Bärenherzen ein frohes, wunderschönes Weihnachtsfest, möglichst im Kreise Eurer Lieben. Möget Ihr zudem bei Euren eventuell anstehenden Jahresendbetrachtungen äußerst zufriedene Gesichter machen! …

Auch Chad, Lexi und Bobby (v. l. n. r.) relaxen in der Vorweihnachtszeit. Doch ihre
Genusspause wird kurz sein: Die drei Freunde sitzen auf einer Lebkuchendose …

Euer Bryan hat in diesem Jahr sehr viel über die Liebe nachgedacht. Die ewige Liebe natürlich – und keine kurzfristige Gefühlserregung. Das Ergebnis: Mir gefällt die Vorstellung einer „Liebe für ewig“ überhaupt nicht! Ich finde vielmehr, dass der Gedanke weit logischer ist, wonach es Liebe nur im Augenblick und auf Zeit gibt und spätestens mit dem Tod alles zu Ende ist. Auch mit Liebesschwüren kann ich nur wenig anfangen, etwa mit „Ich bleib Dir treu, bis wir uns wiedersehen“. Ja – und dann? Nach dem Wiedersehen also nicht mehr … Da sage ich zu meinem Prinzchen lieber kurz und knapp: „Ich bleib Dir treu bis ultimo.“ Der derzeit wohl bekannteste Populärphilosoph hierzulande (ich hätte beinahe „Möchtegern-Philosoph“ geschrieben, aber der Papi meinte, so klänge es viel freundlicher!), der Publizist Richard David Precht, nennt die geschlechtliche menschliche Liebe gar einen „Unfall der Evolution“. Er meint, dass biologisch betrachtet die Liebe geradezu Unsinn ist. Euer „Meisterdenker“ wörtlich (ich zitiere ihn aus der Zeitschrift Für Sie): „Wir suchen in der Liebe zwei Zutaten, die eigentlich nicht miteinander vereinbar sind: Vertrauen und Geborgenheit auf der einen Seite, Aufregung auf der anderen Seite.“ Doch das ist laut Precht ein Ding der Unmöglichkeit, denn: „Mit den Menschen, bei denen Sie sich am geborgensten fühlen, wollen Sie nicht ins Bett; und die, die Sie am meisten erregen, halten Sie auf Dauer nicht aus.“ Bloß gut, dass ich ein Teddy bin …

Doch ob wir Teddybären wirklich immer so romantisch sind? Als ich Prinzchen neulich „Ich liebe Dich so sehr!“ zuflüsterte, knurrte mein Lebensbär nur zurück: „Dito!“ Im Ernst: Ich kann mich so gut daran erinnern, wie ich Prinzchen das erste Mal sehr nahegekommen bin. Und genau an diesen Augenblick möchte ich gerne in meiner letzten Stunde denken. Verzeiht bitte, aber ich bin heut eher melancholisch. Tatsächlich, der Papi, meine Bärenfreunde und ich waren im vergangenen Jahr mitunter sehr traurig: Es sind nämlich so viele Menschen gegangen, wegen deren Tod mir richtig weh ums Herz ist. So manches Mal hättet Ihr eine Träne in meinem Fell sehen können. Trösten da jemals schöne Worte? Ja gewiss, sie tun es! Wenn eine Mutter stirbt und es in der Todesanzeige heißt: Ihre Hand, die uns hielt, mussten wir loslassen. Ihre Liebe, die uns umfing, wird uns weiterhin begleiten; oder wenn Freunde an einen Freund erinnern: Immer wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Denn das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. Und das gilt für uns Teddys hoffentlich ganz genauso!

Wir alle in der Bärenrunde haben dieses Jahr aber auch oftmals laut gelacht – etwa als wir sahen, wie „aufmerksam träumend“ der Papi die Ohren spitzte, nachdem unser Meisterdenker Serafino ganz leise zu singen begonnen hatte: „Und im Sommer, da kehrte er wieder …“ Da sah der Papi nämlich wie üblich „Männer, Masten und Matrosen“ (so der Titel eines fürchterlichen Schlagers aus dem Jahr 1965) vor sich, einen einsamen Südseestrand unter Palmen und wahrscheinlich auch ein weißes Haus am blauen Meer mit einer wartenden blonden Frau auf der Terrasse. Aber mitten in Papis sehnsuchtsvolle Stimmung hinein kam dieses Mal mein lieber Freund Bärli aus der Kammer, fiel dem Serafino sanft ins Wort und sang munter weiter: „… die Treppe.“ „Macht mich nur fertig“, sagte der Papi daraufhin etwas düpiert. Und Bärli meinte prompt: „Machen wir!“

Schlüssi schaut auch am Jahresende gern über den Tellerrand! Und er weiß genau: Grad
waren hier noch zwei Marzipanschweinderl. Da hat wohl der Papi mal wieder Schwein gehabt!

Apropos Bärli, wir Teddys können uns Gott sei Dank auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen. So wie neulich, als uns der Papi freudig anlächelte: „Die Katrin hat ein Baby bekommen.“ Ein einfacher und schöner Satz, fand jedenfalls ich. Und nur Bärli fragte treuherzig nach: „Mit der Post?“

Im Jahresrückblick bleibt beim Papi auch ein alter bayerischer Bauer haften. Abends saß der Papi am Ende einer seiner langen Fahrradtouren müde und wegen der vielen Fliegen fluchend am Wegesrand. Da fuhr ein Geländewagen langsam auf ihn zu, der Fahrer hielt an, kurbelte das Fenster langsam herunter und sagte nach einer Weile freundlich: „Die Mücken und die Matten, die trafen sich im Schatten.“ Mehr war da nicht. Aber wenn Ihr noch ein Beispiel für trockenen Humor haben wollt – bitte schön: Die gewitzte Moderatorin Ina Müller fragte im Februar in ihrer Sendung „Inas Nacht“ die alten Sangesbrüder der Gruppe „Die Amigos“ neugierig-hämisch: „Hat man euch schon mal einen Stützstrumpf auf die Bühne geworfen?“ Ohne die Miene zu verziehen, antwortete einer der beiden Brüder: „Nein – aber einen Rollator“ …

Liebe Freunde, jeder von Euch kann die Welt schöner machen. Vor einigen Monaten zum Beispiel erlebte Serafino als heimlicher Beobachter in einem Germeringer Lebensmittel-Discounter Folgendes: Eine alte, vom Leben gezeichnete Frau starrte in den Einkaufswagen eines jungen Mannes. Nach einer Weile schaute der junge Mann die alte Frau fragend an. Und die wollte schüchtern von ihm wissen: „Wo haben Sie denn diese herrlichen Pfingstrosen her? Hier im Laden konnte ich lang keine so schönen finden.“ Der junge Mann sagte zu ihr: „Das glaub ich Ihnen gerne. Die sind nämlich aus dem Blumenladen meiner Mutter.“ Bis hierher ist das eine ziemlich gewöhnliche Geschichte, ich weiß. Aber der junge Mann sah die alte Frau nun nachdenklich an und fragte: „Darf ich Ihnen diese Blumen schenken?“ Und im selben Moment nahm er die Pfingstrosen, reichte sie vorsichtig der alten Frau, die ihm – selbst Serafino war tief berührt! – unter vielen Tränen dafür dankte: Ihr Mann sei krank, das Geld knapp, das Leben keine Freude. Und jetzt so ein schönes Geschenk … – So viel will ich Euch noch verraten: Diesen jungen Mann hat nicht nur der Serafino sofort ganz fest in sein kleines Herz geschlossen!

Es stimmt hoffentlich: Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Nun wünsche ich uns allen eine gute und friedliche Zeit. Und bitte schaut auch weiterhin ab und zu bei mir rein!

Alles Liebe, Euer Bryan