Bryan hört Musik Worte im Wind

Bryans Liedertruhe (II): „Ob wir uns wiedersehn“

Bärli war ziemlich erstaunt, bei uns eine Vicky-CD zu finden.

Es gibt leider nur arg wenige Lieder von Vicky Leandros, die ich mir ohne Magenknurren anhören kann. Richtig schlimm, was da manchmal zu hören ist, so richtig zum Fremdschämen. Auch bei uns in der Bärenrunde kommt es zu heftigen Turbulenzen, wenn Bärli mal wieder unvermittelt „Theo, ich glaub, ich kotz’“ anstimmt. Und selbst unser Freund Serafino findet die Zeile „Bärli, wir fahr’n nach Lodz“ gleich viel netter …

Und doch landet Vicky Leandros jetzt völlig zu Recht in meiner virtuellen Liedertruhe. Denn ein von Leo Leandros und Klaus Munro komponiertes Lied der am 23. August 1952 (oder 1948 oder 1949!) geborenen griechischen Sängerin berührt mein Bärenherz in ganz besonderer Weise: Ob wir uns wiedersehn. Es ist ein um 1977 entstandener Text (auch der stammt von Klaus Munro) mit einer Melodie, die mich voller Sehnsucht zu den Sternen trägt. Vielleicht liegt meine Wehmut aber auch daran, dass der Papi in früheren Zeiten ein paar dieser Zeilen öfters seinen jeweiligen Lieblingen geschrieben hat:

Ob wir uns wiedersehn, auf dieser Welt
das steht geschrieben in den Sternen.
Die Zeit mit Dir, sie war schön
und Du sollst wissen, was ich tat, tat ich aus Liebe
und dass ich nichts bereue, was mit uns zwei’n geschah.

Ohne Bärli fehlt hier was. Zum
Beispiel ein schöner Halsschmuck!

Ob wir uns wiedersehn, frag nicht danach
das Schicksal wird für uns entscheiden.
Ich wollt, wir zwei wär’n ein Paar
wie Sand und Meer, wie Meer und Wind, wie Wind und Wolken
dann könnte nichts uns trennen, ein ganzes Leben lang.

Ob wir uns wiedersehn, auf dieser Welt
das steht geschrieben in den Sternen.

Ein letztes Mal schau mich an
mir ist, als gäb’s noch unendlich viel zu sagen
nun, wo’s beinah zu spät ist.
Die Zeit mit Dir, sie war schön
nicht eine Stunde davon werd ich je vergessen
und immer daran glauben, dass wir uns wiedersehn.

Nun ja, für den Papi gab es kein einziges Mal ein Wiedersehn. Und heute verabschieden sich viele von Euch Menschen einfach per SMS. Das wären bei obigem Lied dann fünf Stück …

Wenn Ihr wollt, könnt Ihr Euch auf www.youtube.com ja mal Ob wir uns wiedersehn mit der Vicky Leandros anhören. Oder ihre französische Version Quand c’est vraiment l’amour und die anders instrumentierte und viel länger dauernde englische Fassung Before We Say Goodbye. Ein solches Lied nennt Ihr für gewöhnlich nicht mehr Schlager, sondern Chanson beziehungsweise Song. Und spätestens dann werdet Ihr mir meinen Groll über viele deutsche Vicky-Texte nachsehen. Ach, wie viel Hirnverbranntes, wie viel „gesungene Akne“ (André Heller) ist da dabei. „Bärli, ich glaub, ich k…!“