Bryan hört Musik Worte im Wind

Bryans Liedertruhe (I): „Brauner Teddybär“

Heute will ich mit einer kleinen Serie beginnen. In der geht es um besondere Lieder. Wenn ich es recht bedenke, handeln diese Lieder fast immer von Träumen und von Sehnsucht, von Liebe, Zärtlichkeit und oft auch von Abschied. Ihr sollt ruhig wissen: In solchen Fällen beginnt sich mein Fell zu kräuseln und ich brauche dringend jemanden zum Kuscheln, vorzugsweise mein Prinzchen oder den Papi.

Ein brauner Teddybär ist heut mein Thema!
(Foto: www.plueschtier.de)

Lieder können mächtig sein. Aber mal ehrlich, sehr oft sind die Melodie und eine leidenschaftlich singende Stimme viel wichtiger als der Text. Diese Ansicht teilt übrigens sogar der lektorierende Papi mit mir. Der Nachteil an vielen in deutscher Sprache gesungenen Texten ist ja, dass der Papi und ich das Gesülze Wort für Wort verstehen können … Doch in meiner virtuellen Liedertruhe stelle ich Euch selbstverständlich nur hochwertiges Liedgut vor. Im besten Fall könnt Ihr Euch in so ein schönes Lied richtig reinversetzen! Und es nimmt Euch mit auf eine Reise der Gedanken, und Ihr seid hin und weg.

Wochen-, ja monatelang habe ich überlegt, mit welchem Lied ich beginnen soll. Irgendein persönlicher Bezug sollte es schon sein, habe ich mir gedacht. Im letzten November, als Weihnachten immer näher rückte, entschied ich mich dann endlich für ein Lied von Roy Black. Dazu müsst Ihr wissen: Den Text, den Ihr gleich ausführlich zitiert bekommt, diesen Text singt er zur Melodie von Little Drummer Boy. So wird aus meinem 1941 von Katherine K. Davis verfassten und seit 1958 weltberühmten Lieblings-Weihnachtslied plötzlich ein wunderbares Ganzjahreslied!

Der unvergessene Roy Black (Januar 1943 bis Oktober 1991) hat sein Lied Brauner Teddybär im Jahr 1968 oder 1969 erstmals auf Platte aufgenommen. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr es im iTunes Store oder bei www.amazon.de ja mal zwanglos Probe hören. Zugegeben, zwischen den vielen „Tarrattatatams“ kommt an sich nur wenig Text. Aber der berührt eben mein Gemüt:

Als ich klein war, tarrattatatam
schenkte die Mutter mir, tarrattatatam
den braunen Teddybär, tarrattatatam
„Er bringt dir Glück, mein Kind …“, tarrattatatam, rattatatam, rattatatam
„… gib ihn niemals her!“, tarrattatatam
Lang ist’s her
(Chor: Wie lang ist das her)

Seine sanfte Stimme hätte viel mehr schöne Lieder verdient: Roy Black (Foto: www.amazon.de)

Ich war siebzehn, tarrattatatam
als mich ein Mädchen bat, tarrattatatam
„Gib mir den kleinen Bär …“, tarrattatatam
„… für einen Kuss von mir! …“, tarrattatatam, rattatatam, rattatatam
„… Liebst Du mich so sehr?“
Lang ist’s her
(Chor: Wie lang ist das her)

Eines Tages, tarrattatatam
da saß vor meiner Tür, tarrattatatam
der braune Teddybär, tarrattatatam
mit ihrem Abschiedsbrief, tarrattatatam, rattatatam, rattatatam
und mein Herz war schwer.
Lang ist’s her
(Chor: Wie lang ist das her)

Mal schauen, zu welcher Stunde und mit welchem Lied Prinzchen mich heute Nacht in den Schlaf singen wird. Wir nennen diesen guten alten Brauch bei uns zu Hause – eine Bärkarole.

Kleine Nachreichung von Ende Januar 2015: Wer die so wohlbekannte Melodie zum Little Drummer Boy noch in einer völlig anderen Textversion hören will, sei an dieser Stelle auf Freddy Quinn und sein Lied Zwei von Tausenden (1967) verwiesen. Da kuschelt dann keiner mehr …: „Eines Tags in einem freudlosen Land, da reichten wir zum letzten Mal uns die Hand, rampampampam …“ Sehr bewegend liest sich auf Youtube ein Kommentar aus dem Jahr 2012 zu Freddys altem Soldatenlied: „Wer hat damals geahnt, dass wir mal in Afghanistan einrücken? Jungs und Mädels, kommt gesund wieder heim. Ein Kamerad.“