Ein Teddy im Kino, und was für einer!
Das Traurige vorweg: Man hat dem Papi seine schöne Idee geklaut! Er wollte seit Langem einen Teddybären zum Kinostar machen. Nun sind ihm leider die US-Amerikaner zuvorgekommen und bringen am 2. August den Spielfilm „Ted“ in die deutschen Kinos. Ob ich für einen zweiten Teil dieser putzmunteren Filmkomödie zur Verfügung stehe, weiß ich allerdings noch nicht. Aber irgendjemand sollte diesem Ted endlich mal Manieren beibringen …
Nun geht es heiter weiter. Bereits vor Wochen habe ich mit dem Papi und meinem Lebensbären Prinzchen gewettet, dass der Papi spätestens nach fünfzehn Minuten aus dem Kinosaal fliegt, vor lauter lautem Lachen! Denn wir hatten uns die Trailer zu „Ted“ auf Youtube angesehen und uns alle drei gekringelt. Ob der Papi diesen Film jemals im Kino zu Ende sehen wird? Mal schauen, Euer Bryan wartet aber eh viel lieber auf die DVD.
Liebe Freunde, ich will Euch jetzt natürlich nicht zu viel über den Inhalt von „Ted“ verraten. Lasst Euch bitte von ihm selbst in seine Welt entführen! Ted ist sicherlich eine seltsame Art Teddy, aber Ihr gewöhnt Euch wahrscheinlich schnell an den übergroßen Kuschelbären, auch wenn der so ganz anders ist als ich: Ted kifft, sauft, flucht und macht arg anzügliche Witze!
So fängt die Geschichte an: Zu Weihnachten 1985 wünscht sich der kleine John Bennett im Städtchen Brockton in Massachusetts voller Sehnsucht, dass sein Teddybär zum Leben erwachen möge. Und das Wunder geschieht, einer Sternschnuppe sei Dank. Der kleine John und der große Ted, Letzterer wird schon bald weltberühmt sein, schwören sich ewige Freundschaft. Doch rund ein Vierteljahrhundert später holt die beiden besten Freunde der Welt in einem Vorort von Boston die Gegenwart ein: Johns Freundin Lori hat erhebliche Probleme mit Ted (siehe den letzten Satz des vorigen Abschnitts …) und stellt ihren Liebsten glatt vor die Wahl: entweder er oder ich! Zusätzlich sorgt ein besessener Ted-Fan für dramatische Szenen.
Also mal ehrlich, eine Sternschnuppe – dass ich nicht lache: In Wirklichkeit arbeiteten 45 Fachleute einer australischen Special-Effects-Firma ganze sechs Monate lang daran, aus einem Pixelgerüst den pelztragenden Hauptdarsteller zu kreieren. Das hätten die bei mir viel einfacher haben können! Aber okay, spätestens beim Casting hätte es sich ja gezeigt, dass ich weder so groß bin wie Ted noch so ein verdammt schlecht erzogener Rüpel: Kiffen, Saufen, Fluchen und den ganzen Rest überlasse ich lieber dem Pa… …rtylöwen von nebenan.
Die Idee zu „Ted“ hatte der am 26. Oktober 1973 in Kent im US-Bundesstaat Connecticut geborene Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor, Komiker, Filmproduzent, Regisseur und Sänger Seth MacFarlane. Seth hat bei „Ted“ nicht nur Regie geführt, er hat auch das Drehbuch geschrieben und ist Co-Produzent. Und im US-amerikanischen Original spricht er den Ted selbst. Chapeau! „Ted“ ist Seths erster Spielfilm, aber vielleicht kennt Ihr ihn längst durch seine komödiantischen TV-Zeichentrickserien „Family Guy“ und „American Dad“. Die bereits seit 1999 produzierte Kultserie „Family Guy“ beispielsweise zeigt uns das Leben der Griffins: Familienvater Peter ist ein liebevoller Dummkopf, seine Frau Lois eine besonnene Hausfrau, die sich um die Erziehung der drei Kinder Megan, Chris und Stewie, einem sprechenden Baby, kümmert. Und dann gibt es da noch Brian (mit i, bitteschön!) Griffin, den ebenfalls sprechenden Familienhund, der gerne guten Alkohol trinkt, raucht, singt und schauspielert …
Was ich Euch über Teds genialen Schöpfer sonst noch sagen will: Seth MacFarlane spielt gerne Klavier, ist ein großer Fan von Science-Fiction im Allgemeinen und von „Star Trek“ im Besonderen. Er ist „bekennender Atheist und unverheiratet. … Des Weiteren unterstützt er die Lesben- und Schwulenbewegung.“ (Zitate aus dem Onlinelexikon Wikipedia). Bemerkenswert finde ich auch dies: Für den 11. September 2001 früh hatte Seth MacFarlane einen Flug gebucht, er wollte nämlich von Boston aus nach Los Angeles zurückkehren. Aber um wenige Minuten verpasste er an diesem Tag sein Flugzeug am Logan International Airport. Es war genau jenes Flugzeug, das Terroristen um 8.46 Uhr Ortszeit in den Nordturm des World Trade Centers steuerten. So oder so ist das Leben!
Doch zurück zu „Ted“: Bei so einem Hauptdarsteller werden es Teds Filmpartner vermutlich schwer haben mit dem Oscar. Trotzdem seien sie hier wenigstens kurz erwähnt. Teds Freund, den Bostoner Tagedieb John Bennett, spielt Mark Wahlberg, dessen Freundin Lori Collins verkörpert Mila Kunis.
Okay, etwas ausführlicher: Dieser Mark Wahlberg hat trotz seiner „erst“ 41 Lebensjahre (geboren ist er im Juni 1971) eine recht umfangreiche Biografie. Sie fängt ganz unten an – mit Schlägereien, rassistischen Äußerungen, Vandalismus, Diebstahl and so on. Doch Mark rappelte sich rechtzeitig nach oben und beweist, dass Ihr die Hoffnung nie aufgeben solltet. Er machte Anfang der 1990er-Jahre unter anderem als Calvin-Klein-Model und als Musiker Marky Mark Karriere. Nach seiner Hauptrolle als Psychopath in „Fear – Wenn Liebe Angst macht“ (1996) feierte er mit dem Drama „Boogie Nights“ (1997) seinen internationalen Durchbruch als Schauspieler. Seit vielen Jahren arbeitet Mark Wahlberg auch als Filmproduzent und unterstützt mit der bereits 2001 gegründeten Mark Wahlberg Youth Foundation die Jugendarbeit. Ebenfalls seit 2001 ist Mark der Lebenspartner des US-amerikanischen Fotomodells Rhea Durham, das seit 2009 miteinander verheiratete Ehepaar hat vier gemeinsame Kinder zwischen neun und zwei Jahren. Übrigens sollte Mark Wahlberg eine der beiden Hauptrollen in dem sehr berühmten Kinoepos „Brokeback Mountain“ (2005) spielen, lehnte die Rolle aber wegen der Sexszenen ab. Na, und nun landet er mit einem Teddy im Bett … Über Seth MacFarlane hat Mark gesagt: „Seth ist die wohl lustigste Person, die ich je getroffen habe, und dazu noch ein echt netter Typ.“
Marks Filmpartnerin Mila Kunis finde ich ehrlich gesagt schön und knuffig. Die im August 1983 in der Ukraine geborene US-amerikanische Schauspielerin und Synchronsprecherin (sie kam als Siebenjährige mit ihren Eltern nach Kalifornien) wurde durch ihre Rolle als oberflächliche und egoistische Jackie in der von 1998 bis 2006 produzierten TV-Serie „Die wilden Siebziger“ international bekannt. Mit Mark Wahlberg stand Mila bereits 2008 vor der Kamera, und zwar im mysteriösen Action-Krimithriller „Max Payne“. Vielleicht habt Ihr sie auch im Psychothriller „Black Swan“ (eine Tanztragödie aus dem Jahr 2010) gesehen. Letztes Jahr spielte Mila in der romantischen Kinokomödie „Freunde mit gewissen Vorzügen“ die Jamie und stand neben Justin Timberlake vor der Kamera. Und jetzt also an der Seite eines Teddys … Privat war Mila von 2002 bis Januar 2011 mit dem ehemaligen Kinderstar Macaulay Culkin allein zu Haus. Sie hat über „Ted“ gesagt: „Das ist kein Film, um sich den Kopf zu zermartern. Wir wollen nur unterhalten und die Welt zum Lachen bringen.“ Bravo! Angeblich hat Mila Kunis übrigens ein blaues und ein grünes Auge (der Papi hatte auch schon mal ein blaues Auge, by the way).
Kleine Nebenrollen in „Ted“ spielen Giovanni Ribisi, Joel McHale und die Laura Vandervoort, die der Papi und ich aus den Fernsehserien „Smallville“ und „V – Die Besucher“ kennen. Zum Schluss will ich Euch unbedingt noch die deutsche Stimme von Ted nennen: Es ist der 1964 geborene deutschsprachige US-Amerikaner Jan Odle, der nicht nur als Synchronsprecher – ich sage nur Will Smith –, sondern auch als Synchronregisseur und als Dialogbuchautor arbeitet.
Seid Ihr denn jetzt gut vorbereitet und gespannt auf „Ted“? Auf diese 106-minütige, perfekt getrickste Erwachsenenkomödie mit lustvoll zelebrierten Tabuüberschreitungen und einigen sehr gewagten Späßen, bei denen Ihr vermutlich manches Mal mit den Ohren schlackern werdet? Ja, auch der Papi muss noch bis zum 2. August warten. Und ich bin schon sehr gespannt, ob ich dann meine Wette gewinne!