Biss vom Bärenbankerl WortklauBÄR

„Die Evidenz ist evaporiert“ – wie bitte, was?

Meine Güte, versteht mich denn einer oder keiner? Doch natürlich stammt der Titel gar nicht von mir: So Gescheites reden kann offensichtlich nur ein sehr kluger Mensch und gewiss kein kleiner Teddybär.

Alles im Rahmen am Rosenmontag, bitte!

„Die Evidenz ist evaporiert“, das hat tatsächlich der neue Leiter der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) bei Genf gesagt. Der Papi hat mir mühsam erklärt, dass dieses CERN mit seinem riesigen Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider, hui, das heißt auf Deutsch Großer Hadronen-Speicherring) ein sehr aufwendiges Forschungsprojekt der Europäischen Union betreibt. Mit bisher über drei Milliarden Euro Finanzbedarf ist der LHC zwar nur einen Bruchteil so kapitalintensiv wie Eure derzeitige fürchterliche Finanzkrise. Aber genau wie bei der ist es Ende September zu einer für unmöglich gehaltenen riesigen Verpuffung gekommen. (Ich glaube zwar nicht an einen Zusammenhang, aber vielleicht sollte man der Sache mal nachgehen.)

Mit seiner Bemerkung wollte der neue CERN-Chef wahrscheinlich nur mitteilen, dass einiges im Unklaren ist: Weil nämlich sämtliche Beweisstücke verdampft oder verpufft sind, wird sich niemals klären lassen, warum das eine durchschmorte und das andere tonnenweise auslief. Alles sehr kompliziert! Evidenz meint jedenfalls das Unmittelbar-einleuchtend-Sein. Wenn etwas evident ist, dann braucht man keinen Beweis dafür, es ist augenfällig und gewiss. Evaporieren wiederum ist zum einen ein anderes Wort für verdunsten. Außerdem bedeutet es: etwas durch Eindampfen mehr oder weniger des Wassergehalts berauben und dadurch dickflüssig(er) machen. In seiner Küche evaporiert der Papi recht häufig und nicht immer ganz freiwillig! –

„Kennt ihr den Franz Branntwein?“ Mit dieser Frage stürmte vor vielen Jahren einer von Papis Mitschülern in den Klassenraum. Das war der Auftakt für ein wochenlanges Sammeln von eher alltäglichen Begriffen, die aber alle einen Vornamen enthalten: zum Beispiel Mario Nette, Peter Silie, Moni Tor, Ellen Bogen, Mark Eting oder Theo Loge. Jeder in der Klasse kannte bald die Resi Denz und als der Papi nach ihrer Schwester Evi fragte, wurden aus den beiden Klassenkameraden zwei Freunde. Leider ist Papis Freund später bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt. Aber noch heute werden schöne Erinnerungen lebendig, wenn jemand von Eva Poriert und von Evi Denz spricht. Erinnerungen auch an den Bernhard Iner und die Pia Nistin, dem LHC sei Dank! (Bryan, der Faschingsmuffel.)