Meine Freunde Serafino

Neues von Serafino!

Mit seiner Boshaftigkeit bringt mich unser Freund Serafino manchmal an den Rand meiner Geduld. Von wegen „erfrischender Sarkasmus“: Noch einen Schritt weiter, und er bräuchte ein neues Holzfällerhemd! Aber wie Ihr wisst: Ich bin fast immer friedlich wie ein Lamm.

An manchen Tagen findet unser Serafino die Welt einfach fliederlich!

Serafinos sehr garstige Bemerkung über Monika Martins Stimme habt Ihr vielleicht gelesen. In einem zärtlichen Moment hat er mir aber vor Kurzem verraten, dass ihn persönlich Monikas Lied „Lass ihn los“ schon sehr berührt hat. Da habe ich die große und oft verborgene Sensibilität seiner österreichischen Bärenseele gespürt. Und ich war sehr froh und wusste wieder ganz genau, warum wir so gut miteinander befreundet sind.

Leider kommentierte er nur wenige Minuten später eine Monika-Martin-Ballade ganz anders. Dieses Lied gefällt dem Papi und mir wegen seiner Melodie besonders gut. Es heißt „Eisprinzessin“ und ich schwelge mal kurz rein in den Text:

Sie tanzt den schönsten Tanz, voller Anmut und Eleganz,
und ein junger Mann schaut ihr zu.
Damit sie von ihm weiß, streut er Rosen aufs blanke Eis,
doch sie dreht sich unnahbar im Kreis.

Eisprinzessin, keine tanzt so traumhaft wie du,
scheint dein Herz auch wie Eis, seines brennt lichterloh … … …

Die Eisprinzessin stürzt, aufsteh`n, das kann sie nicht,
sie ruft den jungen Mann her zu sich.
Er trägt sie sanft hinaus, und er schnürt ihr die Schuhe auf,
damit nahm das Schicksal seinen Lauf. … … …“

An dieser Stelle nun meinte Serafino nur: „Wie fatal: Kann denn der Dödel seine Liebe nicht intelligenter zeigen? Die Pirouetten-Queen ist doch garantiert über seine ausgestreuten Blumen gestolpert! Und nun ist sowieso alles aus, weil sie leider Schweißfüße hat.“ Du meine Güte, vielleicht hat Serafino ja recht!

Hier fragt er sich vermutlich, wo denn der antizyklische Stimulus bleibt.

In den letzten Monaten und angesichts der Finanzkrise habe ich den Serafino oft im Stillen beobachtet. Ich vermute ernsthaft, dass er des Öfteren über einen neuen antizyklischen Stimulus nachdenkt. Euer Finanzminister sieht ihm jedenfalls manchmal ziemlich ähnlich. Als politisch sehr interessierter Teddybär verfolgt Serafino natürlich auch mit Hingabe die Berichterstattung seiner Lieblingswebsite www.orf.at. Da ist er seiner Heimat nahe. Übrigens meint er, dass besonders der Unterhaltungswert der dortigen Foren auch für Deutschland vorbildhaft sei. Oft zaubern die Äußerungen der orf.at-User ein Lächeln auf sein Gesicht. Als im Oktober letzten Jahres der über Jahre hinweg bekannteste Landespolitiker tödlich verunglückte, war ein Großteil der österreichischen Nation schockiert. Der Amtsnachfolger sprach kurz nach dem Unfall davon, dass „die Sonne vom Himmel gefallen“ sei. Nachdem dann die zuvor nichteingeweihte Nation über die letzten Stunden des Verunglückten in einem Klagenfurter Homosexuellenlokal Kenntnis erlangte, da schrieb ein orf.at-User glatt: „Ja, die Sonne ist vom Himmel gefallen. Sie war noch wärmer als gedacht!“ Darüber amüsiert sich Serafino sehr!

Aber auch die innerdeutsche Politik kommentiert Serafino von Zeit zu Zeit sehr direkt. Beinahe rabiat wird er, wenn er an einen bestimmten Politiker der Grünen denkt: „Also ich mag einfach keine Männer mit Koteletten. Das sieht doch immer einfach sch… aus! Wie weit sind die Menschen, wenn sie einen Politiker nicht an seinen Überzeugungen erkennen, sondern an seinen Koteletten!?“ Hui, das war kein Seitenhieb Serafinos, das war ein Frontalangriff. Wobei ich gerne zugebe, dass auch mir die Koteletten von Männern lange nicht so gut gefallen wie die von Kalb, Schwein, Lamm oder Hammel.

Wenn Serafino in Fahrt gerät, ist niemand vor ihm sicher. Als die NATO im April 2009 die Republik Kroatien als neues Mitglied im Verteidigungsbündnis aufnahm, da fragte er in die lauschende Bärenrunde: „Also wenn man einen kleinen roten kroatischen Bären plötzlich zu einem nordatlantischen braunen Bären erklärt: Wüsste dann der kroatische Bär überhaupt, wo der Nordatlantik liegt!?“ Verteidigen tut Serafino allenfalls die tierisch gebeutelte Maria-Elisabeth Schaeffler und ihre diversen Pelzmäntel: „Ja soll ich denn als Reste-Schlampe gehen!?“, hätte er an ihrer Stelle in die Kameras und Mikrofone gefaucht. Aber er ist eben keine Dame. Breite Zustimmung fand Serafino aber kürzlich in unserem wöchentlichen Bärenclub mit folgender Bemerkung: „Wäre die Welt der Menschen nicht viel schöner, wenn die Suchmaschine www.google.de unter dem Begriff Härtzi IV ungefähr 2.300.000 Treffer und unter Hartz IV bloße zwei melden würde? Leider ist es gerade umgekehrt!“ Da waren wir und besonders unser Freund Härtzi IV richtig gerührt.

Der furchtlose Serafino kennt
keine Berührungsängste!

Noch etwas fällt mir ein: Serafino ist es, der mir fast zu jedem meiner Berichte die Videoplattform www.youtube.com empfiehlt. Denn ganz egal ob es sich um Amanda Lear, um Sir John GielgudErnst Mosch, Nickelback oder Zarah Leander handelt: Immer gibt es da köstliche und informative Videoausschnitte anzuschauen. Probiert das einfach mal aus, viel Spaß damit!

In seinen „geheimen“ Träumen ist Serafino der Landeshauptbär von Kärnten. Und natürlich würde er dann im Bärental wohnen. Doch mir würde sehr viel fehlen! Am schönsten ist es freilich, wenn Serafino und ich uns einig sind. Ich muss da schon wieder an Monika Martin denken und ihren Ausspruch über Illusionen: „Wenn man sich ihrer bewusst ist, können sie nicht schaden. Geben sie einem Kraft, so sollte man sie ruhig zulassen.“ Serafino und ich, wir lieben diese Sätze. Als wir zwei neulich den Papi nach seinen Illusionen fragen wollten, da hatte der allerdings keine Zeit: Er sprach nämlich gerade mit einem seiner Fahrräder … Gute Nacht!