TV: TeddyVision

Kleine Stadt und großer Held: „Smallville“!

Hallo, hier Bryan vom Planeten Krypton. Moment, ich will mit meinem Hitzeblick erst noch mal Papis Entenfrikassee erwärmen. So, jetzt … ach schade, alles gar nicht wahr.

Ein Blick sagt mehr als
tausend Worte: Schauspieler
Tom Welling ist Clark Kent.

Wahr aber ist, dass der Papi und ich ab 27. März eine Weile nicht mehr ansprech- und erreichbar sein werden. An diesem Freitag erscheint nämlich endlich die siebte Staffel der TV-Serie Smallville auf DVD. Sechs Scheiben, zwanzig neue Folgen, und wir katapultieren uns in eine ganz eigene kleine Welt, ohne störende Werbung und andere Ablenkungen. Seit einigen Jahren geht das schon so mit mir, dem Papi und mit Smallville. Spätestens beim Titelsong Save Me von Remy Zero weiß ich genau: Kleine Stadt und großer Held, das ist es, was mir gefällt!

Ja, wenn ich meinen Papi nicht hätte, dann würde ich gerne dem Schauspieler Tom Welling auf seinem schönen Näschen herumtanzen. Der ist die Hauptperson in Smallville und spielt den Farmerjungen Clark Kent. Doch da muss ich jetzt doch etwas länger ausholen …

Die US-amerikanisch-kanadische TV-Serie Smallville wird in den USA seit Oktober 2001 ausgestrahlt, in Deutschland (auf RTL) und Österreich (in ORF 1) seit Januar 2003. Aufbauend auf der weltberühmten Comic-Vorlage von Joe Shuster und Jerry Siegel aus den 1930er-Jahren, kamen Alfred Gough und Miles Millar auf eine glorreiche Idee: Sie beschreiben in ihrer in der Gegenwart (!) spielenden Serie die Jugendjahre des legendären Superman!

Ein Bild aus Staffel 1:
Familie Kent mit Lana und Lex

Im Jahr 1989 geht ein verheerender Meteoritenschauer über dem Städtchen Smallville nieder. Mit den Meteoriten kommt ein kleiner Junge auf die Erde. Das kinderlose Farmer-Ehepaar Martha und Jonathan Kent adoptiert den Clark genannten Jungen und erzieht ihn liebevoll. Sein Raumschiff wird im Keller der Farm geparkt. Zwölf Jahre sind vergangen, als die eigentliche Serienhandlung beginnt. Wir werden im Lauf der Zeit Zeugen der unglaublichen Fähigkeiten, über die der Teenager Clark Kent verfügt: Er kann sich rasend schnell fortbewegen – schneller als eine Gewehrkugel! Er ist tausendmal stärker als jeder Stier und nahezu unverwundbar, er hat den Röntgen- und den Hitzeblick, hört viel besser als ich und kann (als Kal-El) sogar ohne Flugzeug fliegen … Leider gilt das alles nicht mehr, wenn grünes Kryptonitgestein ins Spiel kommt.

Von all seinen übernatürlichen Fähigkeiten und Superkräften wird Clark selbst am meisten überrascht. Auf den dringenden Rat seiner Eltern behält er das Wissen darüber für sich. Die Meteoriten des Jahres 1989 brachten aber nicht nur den Superboy mit sich: Zahlreiche Menschen (und Tiere) wurden beim Einschlag bzw. danach mit den fremden Materialien kontaminiert, nur selten zu ihrem Vorteil. Sie verfügen plötzlich über außergewöhnliche Fertigkeiten, haben unerklärliche Bedürfnisse, lassen sich von ihren unglaublichen Möglichkeiten zu Unerlaubtem verführen – oder verfallen dem Wahnsinn. Nur zwei Beispiele: Insektenliebhaber Greg mutiert zu einer Art menschlicher Spinne; der gebrechliche Rentner Harry fällt in einen kryptonitverseuchten Teich und entsteigt dem Gewässer als junger Mann. Eine solche durch kryptonisches Gestein veränderte Person bezeichnen wir Serienfans gerne als Freak oft the Week.

Was ist denn da wieder los? Egal, Lex, Lana und Clark sind schon unterwegs!

Als der von Lex Luthor gesteuerte Porsche von einer Flussbrücke stürzt, rettet Clark dem glatzköpfigen Industriellenspross das Leben. Die beiden werden Freunde, aber Lex will die mysteriöse Rettung aufklären und forscht unaufhörlich und unerbittlich nach Clarks Geheimnis. Auch für Nichtkenner der Superman-Mythologie ist sehr bald klar, dass Clark Kent und Lex Luthor früher oder später Gegenspieler, ja Todfeinde sein werden. Dabei hat Lex mit seinem machtgierigen Vater genügend Probleme!

Das schöne Nachbarmädchen Lana Lang gefällt Clark wirklich sehr. Aber seine zärtliche Liebe zu ihr scheint unerfüllbar. Lana ist mit einem anderen liiert und später mit der Eröffnung und Leitung des Kaffeeshops Talon arg beschäftigt. Auch mit ihr kann Clark nicht über seine Herkunft und seine Fähigkeiten sprechen. Lana und Clark entfremden sich: Das ist zwar ein seltsames Wort, aber Ihr wisst hoffentlich Bescheid.

„Chloe“ Allison Mack (l.),
„Lois“ Erica Durance (M.)
und „Lana“ Kristin Kreuk

Zu Clarks engstem Freundeskreis zählt bald auch seine Mitschülerin Chloe. Die gibt die Schülerzeitung heraus und führt eine Wand des Wahnsinns. An diesem riesigen Schwarzen Brett sammelt Chloe alle Zeitungsberichte über offensichtlich meteoritenbedingte Auffälligkeiten ihrer Umgebung. Wenn die wüsste …

Lex, Lana, Clark und Chloe überstehen viele merkwürdige Ereignisse, und nur Clark weiß zumindest ab und zu recht gut über das Wieso und Warum Bescheid. Euer Bryan fragt sich ja gerade bei der späteren Journalistin Chloe manchmal, warum die nicht einfach ihren Fernseher anschaltet und danach endlich weiß, was in Wahrheit los ist! Aber Chloe, das muss noch gesagt werden, ist eben unglücklich verliebt – natürlich in den Helden.

Und da sind wir dann schon mittendrin in all den Themen einer klassischen menschlichen Teenie-Serie: Erste Liebe, Probleme mit den Eltern und den Freunden, Ärger mit dem Rivalen, Erwachsenwerden, das Dasein als Außenseiter, Schuld, Schicksal, Zufall et cetera. Aber in Smallville wird das Leben der sorgfältig gezeichneten Charaktere auf spannende Weise mit effektvoller Superhelden-Aktion verknüpft.

Tom Welling (l.) und Michael Rosenbaum: Als Clark und Lex lachen sie nur selten miteinander.

Apropos Charaktere, einige Darsteller seien mit Papis Hilfe schon genannt: Annette O’Toole (deutsche Synchronstimme: Isabella Grothe) spielt Martha Kent, das ist wie erwähnt die (Adoptiv)mutter von Clark (eben der im Wortsinn fantastische Tom Welling, deutsche Stimme: Timmo Niesner). Clarks (Adoptiv)vater Jonathan Kent wird von John Schneider (Bernd Vollbrecht) verkörpert. Michael Rosenbaum (Björn Schalla) ist Lex Luthor, dessen Vater Lionel stellt John Glover (Klaus-Dieter Klebsch) dar. Na, und natürlich muss ich noch die zwei Mädels erwähnen: Die oft traurig-geheimnisvolle Lana Lang wird von Kristin Kreuk (Marie Bierstedt, wegen Babypause in Staffel 7 Melanie Hinze) gespielt, Clarks beste Freundin Chloe Sullivan von Allison Mack (gesprochen von Anja Stadlober, also Roberts Schwester!). In späteren Staffeln sind neben vielen anderen Jensen Ackles (Dawson’s CreekSupernatural), Erica Durance (als Lois Lane!) und Jane Seymour (James Bond: Leben und sterben lassenDr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft) zu sehen. Anrührende Gastauftritte hat der frühere Superman-Darsteller Christopher Reeve (1952 bis 2004) nach seinem schweren Reitunfall.

Ja, so vielseitig ist diese TV-Serie, dass www.wikipedia.de mit guten Gründen Smallville gleich sechs Genres zuordnet: Drama, Action, Mystery, Fantasy, Jugendserie und Science-Fiction. In späteren Episoden erfährt Clark übrigens in einer Höhle der Kawatchi-Indianer Näheres über seine Herkunft. Er kommt das erste Mal in die große Stadt Metropolis und es wird über die Suche nach drei rätselhaften Steinen der Macht berichtet. Auch werdet Ihr über die Festung der Einsamkeit informiert, die Phantomzone, die verschiedenen Kryptonit-Mineralien und ihre Auswirkungen, über Clarks leiblichen Vater Jor-El, seinen Heimatplaneten Krypton und, und, und. Irgendwann geht sogar ein zweiter Meteoritenschauer über Smallville nieder!

Gebt mir meinen Teddy wieder:
Tom Welling in seiner Zeit als Model.
Zweimal lehnte er die Clark-Rolle ab!

Wohl jeder von Euch hat schon mal von Superman gehört, sich Gedanken gemacht über seine eigenen persönlichen Stärken und vielleicht auch über die Idee der Gerechtigkeit. Falls Ihr dann gerade jung seid oder falls Ihr mal jung gewesen seid, wird Euch die Serie garantiert gefallen. Mehr zum Inhalt wird übrigens aus Prinzip nicht verraten. Ihr könnt ja mal unauffällig reinschnuppern: Die ersten drei Staffeln gibt es zumindest zurzeit für relativ wenig Geld bei www.amazon.de zu kaufen. In den USA läuft gerade die achte Staffel, über eine Fortsetzung ist mittlerweile entschieden: Der dann 32-jährige Tom Welling (Geburtsdatum 26. April 1977) wird auch in der neunten Staffel Smallville den Jung-Tween spielen. Zwei Warnungen am Ende: Die siebte Staffel ist für Neueinsteiger nicht geeignet! Smallville macht süchtig! Nun aber viel Spannung und gute Unterhaltung!

PS: Sämtliche Bilder hat der Papi nach und nach auf den Webseiten von www.tomwelling.us, www.tomwelling.biz, www.serien-zone.de, www.gofeminin.de und www.myspace.com eingesammelt. Dort und auf speziellen Smallville-Webseiten – unter anderem www.smallville-online.de und www.kryptonsite.com – gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen.

Kleiner, aber sehr wichtiger Nachtrag ein paar Jahre später: Liebe Freunde, es tut mir wirklich sehr leid um Smallville. Doch meine Ehrlichkeit gebietet es, Euch endlich die bittere Wahrheit zu sagen: Ab der achten Staffel ist dem Papi und mir das Anschauen immer schwerer gefallen. Denn so viel hanebüchenen Unsinn haben wir selten gesehen! Die Drehbücher strotzen nur so vor billiger Effekthascherei und Ungereimtheiten, sind nicht des Pudels Kern, sozusagen. Ich mag gar nicht näher darauf eingehen, aber zum Beispiel ist in Smallville am Ende (es wurden zehn Staffeln gedreht) praktisch jede Person zum Teil sogar mehrmals gestorben – und wiedergekehrt! Doch das haben die Leute in The Returned unserer Ansicht nach viel besser hingekriegt! Ach, hätten der Papi und ich nur nach der siebten Staffel Smallville einfach aufgehört …