Meine Freunde WortklauBÄR

In flagranti – was ist das?

„Erwischt!“, denkt sich der Papi.

Ab und an überrascht mich Papi mit schönen Worten. In flagranti zum Beispiel klingt für mich geradezu mystisch. Als ich diesen Begriff zum ersten Mal hörte, habe ich den Papi gefragt, was damit denn gemeint sei. „Zwei Bilder sagen mehr als tausend Worte“, erklärte mir der Papi und zeigte mir zwei ziemlich verwackelte Fotos meines Freundes Bärli. Seitdem weiß ich ganz genau, was mit in flagranti gemeint ist.

Härtzi IV (jeweils links zu sehen) ist Bärlis große und tiefe Liebe. Aber am Anfang, als Härtzi IV zu Bärlis Papi gezogen war, da wusste das ja noch niemand! Wir alle hatten keine Ahnung, bis eines Tages oder richtiger: eines Nachts … … Selten habe ich den Bärli so überrascht gucken sehen. Seit aber alle Bescheid wissen, geht er viel lockerer mit seinem „süßen Geheimnis“ um. Und ich gönne den beiden ihr großes Glück von ganzem Herzen.

„Erwischt!“, denkt sich Bärli.

Nur, an sich wollte ich ja noch was über in flagranti schreiben. Es bedeutet „auf frischer Tat“, wörtlich „in brennendem Zustand“. In Papis Bildungssprache hört sich das folgendermaßen an: Die Fügung aus dem Partizip Präsens von flagrare (brennen, glühen) ist gekürzt aus der Redewendung „jemanden in crimine flagranti ertappen“, also solange das Verbrechen noch warm, heiß ist. Bloß gut, dass der Papi nur selten so gescheit daherplappert! Denn wie gesagt, zwei Bilder sagen viel mehr. Burning Bärli, sozusagen.

Wenn heutzutage jemand bei einem Tun überrascht wird, das aus seiner Sicht und zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht allgemein bekannt werden sollte, dann steht manchmal hinterher in der Zeitung: XY wurde in flagranti erwischt. Wenn also mein Prinzchen im Hilton Paris La Defense mit Serafino fotografiert würde, oder ein anderes Prinzchen mit Pariser im Hilton, oder Paris Hilton mit diesem oder jenem Prinzchen – das alles wär ja in der Tat in flagranti. Egal, da schau ich mir lieber noch mal die zwei Bilder an …